Italienischer Name: Valle d’Aosta

Fläche: 3.263,22 km²

Einwohner: ca. 126.000

Hauptstadt: Aosta

Die Lage der Region Aostatal:

Die Lage der Region AostatalDie kleinste Region Italiens ist das Aostatal, welches im Westen an Frankreich – Bezirk Rhônes-Alpes – nördlich an die Schweiz – Kanton Wallis – und sowohl im Süden als auch im Osten an die Region Piemont angrenzt. An der Westgrenze der Region liegt der Mont Blanc – Europas höchster Berg – und das ganze Gebiet ist auf das Tal der Dora Baltea und einige wenige Nebentäler begrenzt, die sowohl den Nordteil des Gran-Paradiso Nationalpark, als auch diverse andere Naturschutzgebiete und –parks einschließen. Das Aostatal gehört politisch zu den fünf autonomen Regionen Italiens, in dem es als einzige Region keine Provinzunterteilung gibt.

Die Geschichte der Region Aostatal:

Einst war das Tal von den Kelten bewohnt, die jedoch 25 vor Christus von den Römern erobert wurden und im Laufe der nachfolgenden Jahrhunderte auch noch von den Ostgoten, den Burgundern, den Langobarden und letztlich von den Franken restlos verdrängt wurden. Erst im elften Jahrhundert wurde es dauerhaft über mehr als neun Jahrhunderte dem Haus Savoyen als Herrschaftsgebiet unterstellt und blieb dennoch beinahe die gesamte Zeit über italienisches Hoheitsgebiet. Während des Faschismus wurde Französisch, welches auch heute noch als Minderheitensprache gilt, gänzlich verboten und die Immigration durch „reine“ Italiener vorangetrieben. Doch nicht nur durch den starken Einsatz der Resistenza im zweiten Weltkrieg, sondern auch im Anschluss an diesen konnte das Aostatal seinen Sonderstatus, der sich auch in seiner Autonomie niederschlägt, über diese dunkle Zeit hinweg beibehalten und fortentwickeln.

Das Klima in der Region:

Das Klima ist hier der Alpenregion entsprechend angepasst. Die durchschnittlichen Maximalwerte liegen im Winter bei 5° Celsius, im Sommer bei 25° Celsius. Die maximalen Jahresmittelwerte liegen bei höchstens fünfzehn, minimal bei 6° Celsius. Besonders nachts können die Temperaturen im Winter im Mittelwert leicht ins Minus rutschen, derweil sie selbst im August nur selten über 13° Celsius kommen. Im Herbst muss man des Öfteren mit dichten Wolkendecken und Nebelfeldern rechnen, doch es ist nicht selten, dass das Aostatal im schönsten Sonnenschein liegt, derweil das Wetter in den tiefer gelegenen Regionen schlecht ist.

Freizeitmöglichkeiten in der Region:

Wandern in Aostatal

Wandern in der Region

Für Wintersportler bietet sich besonders die Zeit zwischen Dezember und März an, in der der Schnee in den Alpen fast immer garantiert ist. Wanderer sollten sich hier entweder im September und Oktober oder April bis Juni aufhalten, wenn die Temperaturen schon angenehm warm, aber nicht zu heiß für ausgedehnte Touren sind. Durch die hervorragende Thermik bieten sich die Sommermonate auch wunderbar zum Paragliding oder Drachenfliegen an, derweil Mountainbiketouren bis auf im heißen August und bei tiefen Schnee das ganze Jahr über möglich sind. Rafting, Bogenschießen und Golfen eignen sich am Besten bei gutem Wetter ab dem Frühjahr, während Eisklettern und Langlauf ausschließlich in den Herbst- und Wintermonaten möglich ist.

Sehenswürdigkeiten in der Region Aostatal:

Ein Highlight der Sehenswürdigkeiten ist die Festung Bard, die am Eingang des Aostatals liegt und dieses an der engen Talstelle beherrscht. Die Burg wurde, wie auch der dazugehörige Ort am Fuße der Festung, erst vor wenigen Jahren komplett saniert und kann seit 2006 wieder besichtigt werden. Ebenfalls nicht fehlen darf ein Besuch in Aosta. Dieser 35.000 Einwohner zählende Ort wurde bereits von den Römern gegründet und noch heute finden sich hier viele Baudenkmäler der Antike in einer Stadt mit dem Flair einer typisch italienischen Kleinstadt. Das Aostatal gilt als die schlossreichste Region Italiens im Vergleich zu seiner Größe. Hier verteilen sich 82 Burgen und Schlösser auf knapp 80 Kilometer, die alle zwischen dem zwölften und achtzehnten Jahrhundert erbaut wurden. Zu den Berühmtesten zählen Burgen wie Verres und Fenis aber auch Schlösser wie Issogne und Ussel. Daneben bietet das Tal aber noch weitere Sehenswürdigkeiten an, die auf einer Erkundungsreise nicht fehlen sollten: die Via delle Gallie, die Pfarrkirche San Martino, die Stadel der Walser und nicht zuletzt das Dorf Donnas, das einst das wichtigste Handels- und Verwaltungszentrum der Region war wovon auch heute noch viele herrliche Bauten Zeugnis ablegen.

Küche und Spezialitäten:

Die Küche im Aostatal ist eine Mischküche aus italienischen, französischen und Schweizer Einflüssen, die dabei jedoch meist naturrein, schlicht und unverfälscht ist. Die traditionellen Rezepte verwenden beinahe ausschließlich regionale Produkte, zu denen besonders Kastanien gehören, welche von der Vorspeise bis zum Dessert in vielfältiger Art und Weise zum Einsatz kommen. Speisen wie die Motzetta, die Polenta oder der Lardo d’Arnad sind hier genauso beliebt wie der Blanc Manger, die Flautse oder die Tegole d’Aosta. Zu einem guten Essen zählt auch ein guter Wein, der zumeist auch in den hiesigen Weinbaugebieten angebaut wird. Zu den 22 Rebsorten, die man hier finden kann, gehören auch solch weltweit bekannte wie der Pinot Noir, aber auch die rein Einheimischen wie der Neyret oder Petite Arvine. Ein Grappa nach dem Essen darf selbstverständlich auch hier nicht fehlen und so erhält man den in jedem guten Restaurant nach dem Dolce fast schon wie selbstverständlich.