Italienisch, eine der melodiösesten Sprachen Europas und wie alle romanischen Sprachen ein Nachfolger des Lateinischen – die Sprache Italiens ist die am stärksten dem Latein ähnelnde Sprache in der romanischen Welt. Was in Italien – und der ganzen Welt – heute jedoch als das Standard- oder Hochitalienisch bekannt ist, entstand letztlich aus dem Florentinischen Dialekt, welcher einst die Hochsprache Italiens war.

Heute unterscheiden sich Italienisch und der eigentliche Florentinische Dialekt wieder, da die Hauptsprache Italiens sich den Entwicklungen der Zeit angepasst hat und „modernisiert“ wurde. Die damit parallel einhergehenden Optimierungen und teilweise Vereinfachungen des Italienischen, erleichtern es vor allem jenen Zeitgenossen die Muttersprache Italiens zu lernen, welche bereits eine romanische Sprache oder das Lateinische beherrschen.

Doch denkt man, man würde das Italienische gut beherrschen und kann auch der Sprache im Normalgebrauch – Fernsehen, Radio, Zeitungen und vielem mehr – gut folgen und sie anwenden, kann es einem dennoch passieren, dass man in manchen Gebieten von Italien nicht ein Wort dessen versteht, was die Bewohner untereinander zu erzählen haben. Schuld daran sind die Dialekte! Diese sind gebietsweise in Italien so ausgeprägt, dass sogar die Italiener selber sie nicht immer verstehen. So ist es nicht verwunderlich, wenn ein Venezianer den neapolitanischen oder gar den sizilianischen Dialekt nicht versteht und umgekehrt, denn die sprachlichen Entwicklungen derer sind – alleine schon durch die Entfernungen, aber auch durch die historischen Einflüsse – teilweise so verschieden, dass sie wie eine komplett eigene Sprache erscheinen. Man kann aber auch als nicht-Italiener mit Sprachreisen Italien und dessen Dialekte praxisnah näher kennen lernen und so auf Dauer den Gesprächen der Einheimischen wieder ganz folgen. Sprachreisen werden in nahezu allen Regionen von Italien angeboten und können mit einem normalen Urlaub verbunden werden. Somit findet jeder Lernwillige „seine“ Region um während einer Sprachreise seine Sprachkenntnisse leicht und in angenehmer Urlaubsatmosphäre aufzubessern.

Fast jede Region hat ihren eigenen Dialekt

Die Regionen und ihre Dialekte in Italien

Die Regionen und ihre Dialekte in Italien

Prinzipiell hat jede Region und beinahe jede Stadt in Italien ihren eigenen Dialekt – wie dies nicht selten in Deutschland und anderen Ländern ebenso der Fall ist. Einige dieser Dialekte sind der italienischen Sprache so fremd, dass sie von der Wissenschaft sogar als eigene Sprache anerkannt werden. Die Dialekte Italiens werden in mehrere Gruppen aufgeteilt, wobei man grundsätzlich zunächst von den nördlichen (Settentrionale) und den südlichen (Centro-Meridionale) Dialekten ausgeht. Die Trennlinie der Dialekte Italiens liegt auf Höhe der Städte Rimini und La Spezia. Während die Dialekte im Norden von Italien noch einmal in zwei Gruppen aufgeteilt werden – die Gallo-Italische welche von der Lombardei gen Süden und Westen geht und die Veneto-Gruppe, welche das Gebiet des Venetos umschließt – sind die Dialekte des Südens bereits in vier Gruppen aufgeteilt: hierbei handelt es sich um den toskanischen Dialekt, welcher mehr oder minder die gesamte Toskana abdeckt, den Lazio-Umbrien-Marken-Dialekt – im Gebiet des nördlichen Lazios, inklusive Italiens Hauptstadt Rom, Umbrien und teilweise die Marken – und die beiden Meridionalen Dialekte welche einerseits bis Nordapulien gehen und dann ganz stark ausgeprägt Kalabrien, einen Teil Apuliens und Sizilien umschließen.

In einzelnen Gebieten Italiens kommt es zudem zu interessanten dialektalen Vermischungen, die im Laufe der Jahre beinahe einen eigenen Dialekt haben entstehen lassen. So siedelten sich zum Beispiel im Agro Pontino, südlich von Rom – auf Grund der Trockenlegung der Sümpfe und Errichtung diverser Städte in den 30er Jahren des 20.Jahrhunderts – eine Vielzahl Menschen aus dem Veneto an, welche sich mit Bewohnern des südlichen Lazios, Kampaniens und teilweise Rom – und somit deren Dialekten – vermischten. Heute werden in diesem Gebiet Italiens deshalb – ähnlich einiger anderer Regionen und auf Grund der „Auswanderung“ vieler Süditaliener in den wirtschaftlich stärkeren Norden Italiens – nicht nur die ursprünglichen Dialekte gesprochen, sondern auch vermischte Formen, welche letztlich auf Dauer den Dialekt dieses Teils Italiens ausmachen wird.