Letztens stolperte ich über einen Zeitungsartikel, in dem es um ein Hannoveraner Eiscafé geht, das in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen feiert. Eigentlich ein verrückter Gedanke, ausgerechnet 1949 eine Eisdiele zu eröffnen: Der Krieg war kaum vorbei, die Bundesrepublik Deutschland gerade erst gegründet. Die ersten Gastarbeiter aus Italien sollten erst sechs Jahre später eintreffen.

Trotzdem waren die ersten Anzeichen des wirtschaftlichen Aufschwungs in Deutschland bereits zu spüren. Das müssen auch die Italiener erfahren haben – und sind aufgebrochen, um uns dankenswerterweise mit ihrer großartigen Eismachertradition zu beglücken. Dabei waren sie nicht mal die ersten: Schon 1799, weiß die Wikipedia, soll es in Hamburg die erste Eisdiele gegeben haben, und auch vor dem Zweiten Weltkrieg war Speiseeis in Deutschland keine so große Besonderheit mehr. Vor allem in den 1920er Jahren waren Eisdielen der Hit.

Leckere Eis-Köstlichkeiten in italienischer Tradition

Eis-Köstlichkeiten in italienischer TraditionDoch nach den entbehrungsreichen Kriegsjahren war die italienische Köstlichkeit natürlich besonders willkommen. Und immerhin dürfte sich heute kaum noch jemand daran erinnern, dass es Eiscafés hierzulande durchaus schon vor dem Krieg gegeben hat. Einigen wir uns einfach darauf, dass diese am besten immer in der Hand von italienischen Eis-Experten sein sollten. Immerhin war es ein Italiener – und zwar in Deutschland – der von sich behauptet, der Erfinder des Spaghetti-Eis zu sein. Ein schöneres Beispiel deutsch-italienischer Eisfreundschaft gibt es doch kaum.

Der Artikel über die 70 Jahre alte Eisdiele ist übrigens nicht nur eine schöne Werbung für italienisches Eis. Er beinhaltet auch eine kleine Liebesgeschichte eines Paares, das der Eisdiele schon seit Jahrzehnten verbunden ist.

Damit kann ich mich sehr gut identifizieren, denn wenn man einmal einen Salon mit sehr gutem Eis gefunden hat, dann bleibt man ihm treu. So wie die Italiener uns allen treu geblieben sind mit ihren Eisdielen. Schokolade, Vanille und Erdbeer reicht heute natürlich nicht mehr. Aber wer es gerne mal wieder nostalgisch hätte, der bestellt sich genau das. Und denkt dabei vielleicht an alle Köstlichkeiten, die uns die Italiener brachten. In diesem Sinne: Danke dafür!

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