Wer das Glück hat, einen Osterurlaub in Süditalien zu verbringen, kann Jahrhunderte altes Brauchtum aus nächster Nähe miterleben!

Süditalien ist von der katholischen Volksfrömmigkeit geprägt, und viele der Einheimischen empfinden Karfreitag und Ostern als die höchsten kirchlichen Feiertage des Jahres. Ein interessanter Artikel auf www.bella-ischia.de befasst sich mit dem italienischen – speziell dem süditalienischen – Osterfest und gibt Einblicke in das Brauchtum. Schauen wir uns das italienische Osterbrauchtum einmal etwas näher an! Deutsche Urlauber – vor allem, wenn sie mit ihren Kindern auf der Reise sind – fragen sich natürlich, ob der Osterhase in Süditalien auftaucht: Dieser Frage wollen wir hier selbstverständlich auch nachgehen …

Karfreitagsprozessionen in Italien

Mitteleuropäische Christen begehen den Karfreitag in Erinnerung an das Leiden und Sterben von Jesus Christus eher ernst und feierlich. In einem deutlichen Kontrast dazu stehen die farbenfrohen Prozessionen, die an diesem Tag in Süditalien üblich sind. Auf Procida, der kleinen westlichen Nachbarinsel von Ischia im Golf von Neapel, wird am Karfreitag eine besonders eindrückliche und weit über die Region Kampanien hinaus berühmte Prozession begangen.

Landkarte von Italien

Es lohnt sich, extra für dieses großartige Ereignis nach Procida zu kommen. Die Fährverbindungen sind gut, von Neapel aus braucht eine Fähre nur rund 40 Minuten nach Procida. Übrigens kommen auch viele Bürger von Procida, die inzwischen woanders leben, über die Osterfeiertage gern zu Besuch auf ihre Insel. Diese „Ehemaligen“ und die Touristen bilden das Publikum der Prozession – die Einheimischen selbst gehen am liebsten in dem langen Prozessionszug mit!

Pünktlich um sieben Uhr morgens am Karfreitag beginnt die Prozession. Veranstalter sind die „Bruderschaften“, Vereine, die viel Freizeit in die Vorbereitung des Großereignisses stecken. Die Karfreitagsprozession von Procida findet seit 1627 statt, und die Anordnung des Zuges hat sich seither kaum geändert. Als erstes erscheinen die Fahnenträger mit den bunten Fahnen der Bruderschaften, dann Musiker und schließlich die Figurenträger: Sie tragen – teilweise lebensgroße – Holzfiguren mit sich, die biblische Szenen (Abendmahl, Kreuzigung …) zeigen. Darauf folgen Kindergruppen und eine große Madonnenfigur; den Abschluss bildet eine Christusfigur. Auf Procida läuten – wie in den anderen italienischen Städten auch – in der Nacht zum Ostersonntag die Kirchenglocken: Ausdruck der Freude über die Auferstehung Jesu an Ostern.

Kulinarische Genüsse und das Oster-Picknick in Italien

Die Osterfreude wirkt sich ganz konkret aus: Fröhlich und mit vielen leckeren kulinarischen Genüssen feiern die Süditaliener das Osterfest. Am Ostersonntag wird zum Mittagessen als Hauptgericht üblicherweise Lammbraten serviert und zum Nachtisch ein Kuchen namens „Colomba“ (= „die Taube“ – er ist geformt wie eine Taube). Die Familienmitglieder schenken einander große Schokoladeneier, die mit Süßigkeiten oder anderen Präsenten gefüllt sind. Allerdings – das muss zur Enttäuschung der kleinen Touristen gesagt werden – ist es nicht der Osterhase, der diese Geschenke bringt! Die Süditaliener kennen keinen Osterhasen und keine Eiersuche! Aber am Ostermontag gehen sie hinaus in den Wald und picknicken. Vielleicht läuft da mal zufällig ein Hase über den Weg …

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